Bad Steben / Frankenwald

Wanderreise 2016 nach Bad Steben vom 4. bis 11.September 2016

Titelbild ReiseberichtSonntag 4.9.2016, Abfahrt Fehrbelliner Platz um 9 Uhr

Mit erwartungsvollen Gesichtern und guter Laune waren alle Wanderer vor Ort. Auch der Bus, mit dem kompakten Fahrer Rudi kam rechtzeitig und die Fahrt startete pünktlich. Unterwegs wurde viel gesprochen und auch schon auf die kommenden Ereignisse ein Fläschchen Sekt getrunken. Anne und Ilona waren sehr beschäftigt, unsere Wünsche zu erfüllen. Hier ein herzliches Dankeschön. Das Wetter wurde zusehends trüber und manchmal hat es leicht geregnet. Kurz vor 11 Uhr gab es eine Pause, da wurde Hannelores köstlicher Kuchen gereicht, Fahrer Rudi war an der Kaffeebar. 2. Pause um 12.30 Uhr, Stimmung im Bus riesig, draußen Regen. Ankunft in Bad Steben 13.50 vor dem Hotel Promenade. Dort war unsere Heimat für die nächsten sieben Nächte. Begrüßung durch den netten Wirt, mit einem Drink, danach Zimmerverteilung. Wer mochte hat Bad Steben erkundet, ein Bayrisches Staatsbad mit einem großen sehr schön angelegten Kurpark, alten Gebäuden und einer modernen Thermenlandschaft. Alles sehr gepflegt, abends mit beleuchteten Wasserspielen, aber alles ziemlich wenig besucht. Es regnete wieder und wir haben im Hotel unser 3 Gänge-Menü eingenommen, hat sehr gut geschmeckt. Zufrieden und satt gingen wir schlafen, denn am nächsten Tag durften wir wandern.

Montag 5.9.2016, Wanderung Hirschhügel-Weg
Los ging es um 9 Uhr. Wetter diesig, manchmal kam die Sonne durch, aber nicht lange, dann hat es wieder geregnet. Bei Tageslicht erwies sich der Kurpark noch schöner und wir konnten die gepflegten Blumenrabatten bewundern. Aus dem Kurpark heraus ging es gleich in die schöne Landschaft, durch eine Ortschaft, danach ein leichter Anstieg, gute Wege. Leider war die Sicht nicht gut. Da half die erste Pause mit Schokobecher und Eierlikör, der ging so gut, dass Hannelore Nachschlag wollte, da die Becher aufgegessen waren und sie so eine gute Portion, von Ilona direkt in den weit geöffneten Mund bekam. Mit großem Gelächter vollzog sich das. Schöne Ausblicke haben uns begleitet, aber vor der Frankenwarte fing es an zu regnen. Diesen Aussichtsturm haben sich viele Wanderer erspart, die Holztreppe und der Boden waren glitschig. Vor einer geschlossenen Gaststätte fanden wir im Garten, unter Bäumen und Dach, mit Tisch und Stühlen, Schutz vor dem Regen. Der hörte aber bald wieder auf und wir konnten unseren Weg fortsetzen. Wir erreichen den Seifengrund, mit einer weiten Tallandschaft, einem sehr schönen Ausblick auf den Seifenbach und die drei Teiche. Auf guten Wegen wandern wir an den Teichen vorbei, treffen dabei auf ein Kneipp Tauchbecken, einige von uns tauchten ihre Ellenbogen, eine wollte sogar ihren Allerwertesten reinsetzen, hat sich aber nicht getraut. Schade eigentlich, lachen kann man ja nie genug. Weiter geht es auf diesem schönen Weg bis wir wieder im Kurpark ankommen und kurz darauf in unserer Bleibe. Für 15 Uhr war eine Kaffeetafel angesagt, sehr guter Kuchen und gute Unterhaltung. Unser Abendessen um 18 Uhr war wieder sehr gut. Der Abend verlief mit einer Filmvorführung über Mallorca, danke Ulli. Es wurden auch Karten gespielt, oder einfach zu Bett gegangen.

Dienstag 6.9.2016, Wanderung Höllental
Der mit Spannung erwartete zweite Wandertag begann, wie jeden Morgen, mit einem sehr gut bestückten Frühstücksbüfett, alles frisch und wohlschmeckend, ständig wurde nachgelegt, jeder kam auf seine Kosten. Dann ging es wie immer um 9 Uhr los. Das Wetter wurde schnell sonnig und wir wanderten gemütlich durch Bad Steben, bis wir den Ort hinter uns gelassen haben und den Wald erreichten. Leicht bergan ging es weiter, wurde wärmer und schöner, bis zur Rasthütte Wolfsbauer. Von dort hatten wir eine fabelhafte Aussicht, konnten noch etwas pausieren um dann hinab in die Hölle zu steigen. Warnhinweis „Trittsicherheit erforderlich“ sollte nicht übersehen werden. Der Abstieg war tatsächlich brisant und erforderte unsere ganze Aufmerksamkeit, ziemlich steil, durch nächtlichen Regen noch feucht und glitschig, teils steinig. Ausgerechnet Rainer hatte einen Fehltritt bei der Hilfestellung für Ilona. Dabei fiel er seitwärts des Pfades auf den Rücken. Die es sahen waren starr vor Schreck. Er rappelte sich schnell auf und der Sturz blieb ohne Folgen. Es war schon ein bisschen abenteuerlich, aber wir kamen alle heil durch bis in die Hölle. Landeten auf einem breiten Weg und hörten die Selbitz rauschend in ihrem Flussbett. Es wurde ein schöner Rastplatz gefunden, wir wurden mit einem Schnäpschen belohnt und waren alle froh den Abstieg gut überstanden zu haben. Zu beiden Seiten hohe Felswände, den Fluss rechts neben uns, trafen wir auf ein Kraftwerk, zwei sehenswerte Holzbrücken, mit Namen Teufels- und Jungfernsteg. An der Felsspitze „Hirschsprung“ vorbei, der Hirsch dort ist lebensgroß aus Holz, strebten wir dem Gasthof Blechschmiedenhammer zu. Gut gestärkt und erholt erfolgte, durch einen schönen Wald der Aufstieg zur Burgruine Lichtenberg. Eine kleine Herde Schafe begrüßte uns dort mit heftigen Gemecker. Im Burghof konnte man eine Steinschleuder und einen Turm bewundern. Für die nächste Veranstaltung standen Zelte und Buden verlassen herum. Direkt zur anderen Seite aus der Burg kam man in den Ort Lichtenberg, der sich als hübsch und gepflegt erwies. Am Ortsausgang wurde festgestellt, dass ein Wanderstiefel zum Opfer in der Hölle wurde. Wir sahen bald einen wunderschönen Badesee, wieder eine Pause, Kraft tanken für den Heimweg. Der führte uns durch Wiesen und Felder und die Sonne meinte es schon sehr gut mit uns, der Weg zog sich, wir waren etwas müde. Aber der Lichtblick kam in Bad Steben, die Gelateria Positano, dort zauberte der Italiener Luigi, wahre Kunstwerke von köstlichen Eisbechern. Dieser Ort wurde noch oft aufgesucht. Abends gab es wieder ein Film von Karin und Ulli.

Mittwoch 7.9.2016, Bustagesfahrt nach Kulmbach
Heute wollen wir Kulmbach erkunden. Der Busfahrer, Thorsten Spörl, unterhielt uns auf der Fahrt mit netten Geschichten von seinen Kindern. Aber er erklärte auch die Gegend, wir haben wunderschöne Aussichten und viele kleine Ortschaften durchfahren, der Frankenwald nahm immer mehr Besitz von uns. In der Mönchshof Brauerei erwartete uns um 10 Uhr eine Führung durch das Bayerische Brauereimuseum. Die Kunst des Bierbrauens vermittelte uns ein sehr kompetenter Mitarbeiter, der ausführlich und anschaulich mit viel Wissen durch die sehr gut gestalteten Museumsräume führte. Wir hörten wie Ägypter, Römer und Kelten Bier gebraut haben, auch die Mönche im Mittelalter sich dieser Kunst verschrieben und es eine hohe handwerkliche Kunst war und auch heute noch ist, gutes Bier zu brauen. Für die Menschen früherer Zeiten war es eine schwere Arbeit, den Hopfen anzubauen, die Gerste, die Holzfässer mit den Eisenringen und noch viele Dinge mehr, bis endlich der Gerstensaft im Glas war. Wir wissen es jetzt noch mehr zu schätzen. Zum Ausklang erhielten wir ein frisch gezapftes kühles Bier, wir konnten es im Sitzen einnehmen, denn unsere Wanderbeine waren vom langsamen Gehen und Stehen etwas müde.

Draußen wartete der Bus, es war schon recht heiß, mittags um 12 Uhr. Mit dem Bus fahren wir zu einer Bushaltestelle, da müssen wir umsteigen, denn unser Bus darf nicht zu unserem nächsten Besichtigungsobjekt fahren. Ein Kleinbus brachte uns in zwei Etappen auf den Berg zum Wahrzeichen der Stadt Kulmbach. Die Plassenburg ist ein Befestigungsbau aus der Renaissancezeit, sehr imposant und weitläufig. Heute beherbergt die Burg vier Museen. Eine Führung „Hohenzollern in Franken“ war für uns gebucht. In den eindrucksvollen Wohnräumen der Burg erhielten wir eine Vorstellung vom fürstlichen Leben zur Zeit des Barocks. Die Geschichte der Hohenzollern des Mittelalters, über die Markgrafentümer des 17. und 18. Jahrhunderts, bis hin zur preußischen Herrschaft, wurde uns von dem Führer, dem sehr warm war, nahegebracht. Danach ein kurzer Aufenthalt in dem sehenswerten Arkadenhof. Schon erschien die Stadtführerin für die Besichtigung der historischen Stätte.

Auf dem Burgwall begann die Erklärung der unter uns liegenden Stadt. Es war schon sehr heiß und im Schatten konnte man den Ausführungen nicht folgen. Den Burgberg abwärts in die Altstadt, im Gänsemarsch. Auch Kulmbach ist keine autofreie Stadt, der Verkehr brauste nur so um uns her. Aus der Erinnerung haben wir einen roten Turm, verkleidet im Baugerüst gesehen, war wichtig der Turm, weil dort in grauer Vorzeit der Brandmelder wohnte. Dicht dabei der Langenheimer Amtshof, Bauzeit Ende des 17. Jahrhunderts, heute u.a. Akademie für neue Medien. Wir sahen die Petrikirche, evangelisch, über Treppen und durch Gassen, alles hübsch anzusehen, den Renaissancebau der Markgräflichen Kanzlei und das Prinzessinnenhaus. Der Rundgang führte weiter zum Schlösslein (ehem. Burggut), ganz in der Nähe das Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasium, an dem u.a. Thomas Gottschalk unterrichtet wurde. Erwähnenswert ein altes Badehaus von 1398, es wurde noch bis ins 19.Jahrhundert als öffentliche Badestube benutzt. Der Weg führt weiter zum Rathaus, es wurde 1752 erbaut und hat eine sehr schöne Rokokofassade. Am Marktplatz mit dem Luitpoldbrunnen und schönen Anpflanzungen endete unser Rundgang. Wir wurden direkt vor Ort in ein Restaurant entlassen und konnten unsere Bedürfnisse nach Trinken und Essen stillen. Eike, die gute Verwalterin der Barschaft, hatte Spendierhosen an, jeder durfte sich für 10 Euro laben. Danke Eike. Ausreichend Zeit war dafür vorhanden. Die Gespräche kreisten schon um den nächsten Tag, an dem eine Temperatur von 30 Grad erwartet wurde. Gegen 17 Uhr fing uns Herr Spörl mit seinem Bus wieder ein, kurz vor 18 Uhr kamen wir in unserem Quartier an. Hände waschen, Abendessen, Bier trinken und, und. Noch ein bisschen klönen und dann gute Nacht.

Donnerstag 8.9.2016, Wanderung Schwarzenbacher Weitblicke
Heute der gefürchtete heiße Tag. Nach unserem guten Frühstück kam Herr Spörl pünktlich mit seinem Bus, um uns nach Schwarzenbach am Wald zu fahren. Abfahrt 9 Uhr, Herr Spörl fröhlich wie am Tag zuvor, erklärte die Gegend und kleine familiäre Geschichten kamen auch noch hinzu. Angekommen in Schwarzenbach am Wald ging es gleich ein bisschen aufwärts auf eine schöne Bergwiese. Dort sehen wir die Liftanlage vom Skigelände. Unser angestrebtes Ziel, den Döbraberg vor Augen wandern wir frohen Mutes, bei noch erträglichen Temperaturen, durch Wälder und Wiesen und haben weite, schöne Ausblicke, der erste gleich auf Schwarzenbach. Die Stimmung ist wie immer sehr gut, da muss man mal Ilona und Reinhard ganz doll loben. Ilona eilt ständig hilfreich durch die Reihen, gut gelaunt und fröhlich. Reinhard hört man immer lachen, es ist ansteckend. Auf dieser Wanderung, die Rainer schon so detailliert beschrieben hat, zeigt sich der Frankenwald von seiner schönsten Seite. Es gibt viele Wegstrecken durch wahre „Zauberwälder“, die unterbrochen werden von herrlichen Ausblicken. Für uns Wanderer sind die Schatten spendenden Wälder an diesem heißen Tag so wichtig, denn die Quecksilbersäule steigt. Bei jedem Stopp werden die Wasserflaschen gezückt. Wir gelangen zum Rastplatz „Alfreds Ruh“. Hatten wir da schon den nächsten kaputten Schuh? Wie immer gab es ein spendiertes alkoholisches Getränk, es wurde trotz der Hitze gut angenommen. Wir setzen unseren Weg fort, offene Landschaft mit Wiesen und Feldern, wieder blicken wir weit in die Umgebung. Die Freude über schattige Waldwege wird immer größer, aber der von uns so geliebte Frankenwald bietet eben alles. Um die weiter hinten laufenden Wanderer „auflaufen“ zu lassen, legen wir ab und zu einen Halt ein. Eike sorgt am Ende der Kolonne dafür, dass keiner verloren geht, obwohl viele Orte zum Verweilen einladen. Wir nähern uns dem Burgstall Radeck, eine historisch bedeutsame Stätte, nur eine Infotafel bezeichnet den Ort der hochmittelalterlichen Höhenburg. Der Abstieg in das Tal der Wilden Rodach steht bevor, 166 Stufen, steil, aber trocken. Alle Wanderer absolvieren das gut. Die große Pause winkt, der Floßteich vor der Bischofsmühle ist erreicht. Die Flößerei spielte in früheren Zeiten eine große Rolle. Dann endlich das Gasthaus „Bischofsmühle“, das sich sehen lassen kann, ein schöner, gepflegter Ort. Die verschwitzten Wanderer stürmen die Schattenplätze, jetzt ist es richtig heiß. Das eindrucksvolle große Mühlrad gaukelt uns durch sein Rauschen, Kühle und Frische vor, aber die erhielten wir nur vom Bier und bitte noch ein Bier. Wir genossen unsere Brotzeit mit verschiedenen angebotenen kleinen Speisen oder leckeren Kuchen. Aber auch die längste Pause hat ein Ende, schließlich wollten Eike und Rainer uns noch auf den Berg bringen, ohne Sonnenstich. Und auf den Berg hoch heißt steigen, zwar anfangs mäßig, dann doch wieder steiler. Getröstet durch die verschiedenen Baumkulturen und Ausblicke erreichen wir unser Ziel. Der Döbraberg ist mit seinem 18 Meter hohen Prinz-Luitpold-Turm die höchste Erhebung im Frankenwald. Erstaunlicherweise flogen die meisten Wanderer die Stufen auf diesen Aussichtsturm hoch, um die Rundumsicht zu genießen. Es war ein schönes Bild alle Stufen belegt zu sehen. Eine kleine überdachte Schutzhütte war der einzige Ort ohne Sonnenbestrahlung auf diesem Plateau. Nach einer Pause ging es weiter, vorbei an der Radarstation und danach zu unserem Glück bergab. Ein Weg der uns wieder die Schönheiten der Weitblicke bescherte. Da aber die Hitze wirklich extrem war, wurde der Weg nach Schwarzenbach verkürzt und der Bus holte uns ab. Nach dem Abendessen, gab es wieder eine Filmvorführung von Ulli, danach saßen Gruppen auf der Terrasse, weil das schöne Wetter einfach dazu verleitete. Auch ein langer Spaziergang durch den Kurpark unternahmen einige, es wurden Fledermäuse gesichtet. Ein wirklich wunderschöner Tag ging heiter und zufrieden zu Ende.

Freitag 9.9.2016, Wanderung Silla Weg
Bevor es losgeht, noch etwas zur Rucksackverpflegung, weil es keine Einkehrmöglichkeit gibt. Heute, wie bereits auch am Montag, können wir das Angebot vom Hotel Promenade in Anspruch nehmen. Pro belegtes Brötchen oder Brot, für einen Euro, von dem reichhaltigen Frühstücksbüfett, eine hilfreiche Sache, auch für die Verpackung war gesorgt. Wie immer ging es pünktlich um 9 Uhr los. Wir wanderten durch den Kurpark, der so weitläufig ist und einen alten Baumbestand hat. In den Morgenstunden wanderte es sich noch sehr gut, es ist nicht so heiß und hat noch einen Hauch von Frische in der Luft. Aber die Sonne begleitete uns schon und wird auch noch gehörig auf uns scheinen. Die Wege sind so vielfältig und geben auch wieder beeindruckende Blicke frei. Die wechselhaften Strukturen, Wälder mit Lichtungen, offene Wiesenflächen, abgeerntete Äcker, auch Langgraswiesen, alles ist so schön anzusehen. Auf einem Fahrweg liegen aufgestapelte Baumstämme, die zu einer kurzen Rast verlocken. Kaum ist das Brötchen ausgepackt, kommen Waldarbeiter angefahren und verjagen uns, um nur ganz kurz ein paar Äste abzusägen. Aber die Motorsäge ist uns zu laut und wir räumen das Feld und wandern weiter. Die Mittagszeit nähert sich, wir kommen zu unserer wohlverdienten Pause, natürlich hat wieder jemand einen Muntermacher dabei, na dann Prost. Bald haben wir einen Blick auf Langenbach und natürlich auch auf die immer wieder schöne Landschaft. Ein Fahrweg führt uns nach Langenbach, da hängt uns schon die Zunge aus dem Hals, so warm ist es und wir sind durstig. Den Ort erreichen wir durch eine Siedlung mit schönen neuen Häusern und Gärten, da sollte es doch eine Gaststätte geben. Wir erspähen eine, die ist aber geschlossen. War ja auch nicht angesagt, wir haben ja Rucksackverpflegung, aber kein kühles Getränk. An der nächsten Ecke, oh Wunder, eine offene Gaststätte, sie wurde regelrecht erstürmt. Es gab zu trinken, aber keine Brotzeit, war uns ja recht so. Danach konnten wir gestärkt unsere Wanderung fortsetzen. Auf unserem Weg kommen wir an der Stelle vorbei, die Namensgebung für unsere Wanderung ist. Hier haben Mönche im 1012 eine Kapelle, außerhalb des Ortes Steben errichtet. Silla = kleine Seele, sinngemäß kleine Seelenkapelle. Unser Weg führte uns über Wiesen und Felder, ohne Schatten. Jetzt muss auch mal unser Veteran Horst erwähnt werden, der im siebenundachtzigsten Lebensjahr, alle Wanderungen bemerkenswert durchgestanden hat, es ist ihm nicht immer leichtgefallen, aber er hat es geschafft. Nach einem endlos erscheinenden Weg erreichten wir wieder den Kurpark und auch unser Domizil. Aber für viele war der Weg zu Luigi angesagt. Der Abend, verlief nach einem guten Essen, auf der Terrasse, beim Spaziergang, beim Kartenspiel, alles prima. Es gab auch wieder ein Video.

Sonnabend 10.9.2016, Wanderung Flaserkalk-Weg
Unsere letzte Wanderung, gleiche Zeit wie immer 9 Uhr, in den sonnigen Morgen hinein. Durch den uns schon so lieb gewordenen Kurpark, etwas Straße, am Freibad vorbei kommen wir zu einer vom Raureif silbern glänzenden Wiese. Ein traumhaft schöner Anblick, der sich unvergessen einprägt. Unsere Wege machen auch heute wieder die Schönheit dieser Landschaft sichtbar. Unsere Gruppe wandert gelöst und fröhlich, es ist etwas kühler als an den vorherigen Tagen, noch. Am Waldesrand, über Feld- und Wiesenwege geht es nach Gerlas. Hier erwartet uns ein toller Rastplatz, gegenüber dem Alten Forsthaus, heute ein Wanderheim. Überdachte Bänke, eine saftige grüne Wiese, ideal für eine kurze Rast. Bald wollen wir weiter, bergauf, schmale Wege lassen uns zu einer menschlichen Perlenkette werden. Durch ein Waldgebiet wieder abwärts mit einem weiten Blick. Da fällt der Abschied vom Frankenwald schon schwer. Wir gelangen zu dem Weg, der uns zu dem ehemaligen Steinbruch, einem Naturdenkmal führt. Ein schmaler, etwas glitschiger Steig führt zur Aussichtsplattform, dort sehen wir die gewaltige, glatte Wand, rötlich gefärbt und einen kleinen See darunter. Der als „Deutsch Rot Marmor“ bezeichnete und in den Handel gebrachte Stein, ist kein Marmor, sondern ein schleifbarer Kalk (Flaserkalk), der als Werkstein für Böden, Fassaden, Verkleidungen, Altäre und dergleichen verarbeitet wurde. Namensgeber für den Flaserkalk-Weg. Sehr interessant anzuschauen. Wir müssen den gleichen Weg ein Stück zurück um dann weiter zu wandern in Richtung Bobengrün. Der Gasthof Spitzberg nimmt uns dort auf und alle Wanderer suchen Schattenplätze, die Sonnenschirme werden mal hier, mal dorthin verschoben, aber die Sonne verfolgt uns gnadenlos, es ist wieder heiß. Es wird sich reichlich gelabt an kräftigen und süßen Speisen und getrunken, getrunken. Die lange Rast hat uns schon etwas müde gemacht und so schleichen wir uns wieder auf die Piste. Ein paar Schritte und dann geht es wieder flotter. In Thierbach treffen wir auf ein großes Sportgelände. Unterwegs fällt doch unser Reinhard hin, ist abgerutscht, stützt sich mit der Hand auf und hat einen Schmerz darin. Er wird von seinem Ehering befreit, damit der Finger anschwellen kann. Ist aber nichts passiert, beim Abendessen kann er sein Besteck wieder gut halten. Wir erreichen über Wiesen und Felder Bad Steben von der Bahnhofseite und sind bald an unserem Quartier.

Für 17 Uhr war die „Manöver Kritik“ angesagt. An den schon für das Abendessen festlich gedeckten Tischen, mit Blumenschmuck und Kerzen, nahmen wir Platz. Wie nicht anders zu erwarten, hatten die Wanderer nichts zu kritisieren. Nach Wandergebieten für das nächste Jahr gefragt, kam spontan, bitte nochmal den Frankenwald. In dieser so wunderschönen Landschaft haben Rainer mit seiner Ilona herrliche Wanderwege ausgesucht und vorgewandert. Eike hatte viel Arbeit und Mühe, Hotel suchen und buchen, Bus organisieren, immer die Kosten im Auge behalten und allerhand Ärger herunter zu schlucken. Alles für uns. Die Drei haben ihre Zeit geopfert, keine Selbstverständlichkeit. Wir hatten in Mitarbeit von Ingrid und Reinhard, Hannelore Fischer gebeten unseren Dank in Worte zu kleiden und zu überbringen. Georg hatte ihr, ohne es zu wissen, ein bisschen den Wind aus den Segeln genommen, war sehr nett von Dir Georg und Deine Worte entsprachen auch unseren Gefühlen. Danken kann man nie genug, es war so eine schöne Zeit. Umso härter traf uns die Kritik von Eike und Rainer, nämlich an unserem undisziplinierten Verhalten. Sie beanstandeten, dass einige von uns forschen Schrittes vorausgeeilt sind, an Rainer vorbei und immer vorweg liefen. Das geht eigentlich nicht, da hatte Rainer völlig recht. Leider hat er seinen Ärger erst so spät angebracht. Gleich Einhalt gebieten, ohne sich zu ärgern, bitte Rainer, wir hätten es doch verstanden. Eike, Ilona und Du, ihr solltet doch die gleiche Freude wie wir an diesen wunderschönen Wandertagen haben. Es betrübt uns sehr, euch gekränkt zu haben. Wir bitten um Entschuldigung und geloben Besserung. Bitte gebt uns eine Chance.

Jetzt trat unsere Wanderfreundin Jutta auf den Plan und überraschte uns mit der Ankündigung einer „Stubenlage“. Es sollte ihr Beitrag für die vielen eingebrachten Köstlichkeiten, wie Kuchen, Likör usw. sein. Danke Jutta, wir haben Dich auch sehr gern. Jeder durfte trinken was er wollte und das haben wir dann auch getan. Anschließend kam unser sehr schmackhaftes 4-Gänge-Menue auf den Tisch, mit Wein vom Haus. Der war so gut, dass es nicht bei einem Glas blieb. Es wurde wieder ein langer Abend, nicht zu denken an Koffer packen. Das machen wir einfach morgen früh.

Wanderreise 11.9.2016, Rückfahrt
Ein letztes Frühstück. Verabschiedung durch unseren Wirt, der sich mit freundlichen Worten für unser Dasein bedankte. Der Bus mit Fahrer Rudi kam pünktlich, Koffer rein, auf die Plätze und los ging es. Noch ein letzter Blick auf die sanften Hügel, Wiesen und Felder, dann war die Autobahn erreicht. Es gab eine Rast, mit Kaffee vom Haus und eine Flasche Birnenlikör, die musste sich versteckt haben um zu überleben. Es war eine ruhige Fahrt. Getränkebedürfnisse wurden wieder von Anne und Ilona befriedigt, nochmal Dank an euch beide. Der Fehrbelliner Platz wurde so um 13,30 Uhr erreicht. Koffer raus und nach Haus. Auf Wiedersehen bei unseren monatlichen Wanderungen.

Verfasser: Karin und Alex T., Mitreisende