2019-03 Hennigsdorf – Aalemannufer

Seniorenbeirat bei der Technikniederlassung Nordost
(ehem. FA 1 / FA 4 Berlin)
Wandergruppe

Wanderung im März 2019 von Hennigsdorf zur Fähre Aalemannufer

Liebe Wanderfreundinnen, liebe Wanderfreunde,
an der Endstation der S-Bahn-Linie 25 liegt Hennigsdorf, ein kleines Städtchen am Wasser, das sich als Ausflugsziel und Startpunkt für Wandertouren anbietet. Von hier aus unternehmen wir eine wunderschöne Havelwanderung, zunächst entlang des Mauerweges Richtung Süden und später auf der westlichen Havelseite. 

Informationen zum Mauerweg
Der Weg entlang der ehemaligen Grenzanlagen am östlichen Havelufer ist erst seit der Wende wieder so idyllisch wie heute. Während das Kalten Krieges dominierten scharf überwachte Grenzanlagen das Bild. Auf dem Berliner Mauerweg wird mit Infotafeln und an herausgehobenen Gedenkorten daran erinnert. Interessant ist der ehemalige Führungsturm Nieder Neuendorf, der 1987 als Führungsstelle für die Überwachung eines zehn Kilometer langen Grenzabschnitts errichtet worden war. Die Ausstellung im Turm ist in den Wintermonaten leider geschlossen, aber auch draußen klären etliche Tafeln umfassend auf.

Aus der Stadt kommend laufen wir vom S-Bahnhof Hennigsdorf entgegen der Fahrtrichtung nur ein paar Minuten bis zum Stadthafen. Es geht vorbei am modernistischen neuen Rathaus von Hennigsdorf direkt am Bahnhof, durch einen Park und schon stehen wir an dem bereits vor mehr als 1oo Jahren zum Hafen ausgebauten Havelkanal. Nebenan ist heute ein Biotech-Zentrum angesiedelt. Nach rechts in die Hafenstraße einbiegend, gelangen wir unter einer Brücke hindurch direkt auf den Berliner Mauerweg, der uns von nun an am Wasser entlangführen wird. Zunächst umrundet er noch ein Biomasse-Heizkraftwerk, anschließend ist man so ziemlich allein mit sich und der Natur auf einem winterlich-romantischen Spaziergang.
Daran, dass diese Idylle eine Errungenschaft der friedlichen Revolution von 1989 ist, erinnern bald die ersten Gedenktafeln an der Strecke. Todesopfern des DDR-Grenzregimes sind sie gewidmet, die hier draußen bei gescheiterten Fluchtversuchen ums Leben kamen. So wie Peter Kreitlow, der 1963 mit Freunden über den zugefrorenen Havelkanal flüchten wollte und von Wache haltenden sowjetischen Soldaten erschossen wurde. Oder Franciszek Piesik, der bei einem Fluchtversuch im Oktober 1967 offensichtlich ertrank.
Der Havelkanal, der uns bald direkt an die Havel führt, spielte überhaupt eine wichtige Rolle während des Kalten Krieges. Die DDR nutzte den Kanal, um West-Berlin zu umschiffen, da die Havel durch den Westteil der Stadt floss. Das Verkehrsaufkommen an der kleinen Grenzübergangsstelle Hennigsdorf am Nieder Neuendorfer See lag bei rund 6000 Schiffen im Jahr. Die Landzunge, an der die sogenannte Wasserkontrollstelle lag, erreichen wir bald über die mit einer Metalltafel immer noch so ausgewiesene „Brücke der deutsch-sowjetischen Freundschaft“. Sie wurde 1952 gebaut.
Diese Landzunge wird vom Mauerweg umrundet und am äußersten Zipfel ist ein Aussichtspunkt angelegt, an dem mehrere Bänken zum Verweilen einladen. Von hier aus geht es nun weiter entlang des natürlichen Havelverlaufs, der sich ein Stück weit zum Nieder Neuendorfer See weitet. Nieder Neuendorf liegt rechts vor uns, ein Stadtteil von Hennigsdorf, in dessen historischem Ortskern unter anderem eine typische aus Feldsteinen errichtete Dorfkirche steht, deren Altarkreuz Karl Friedrich Schinkel entwarf.
Auf Höhe des Ortes steht direkt am Wasser der ehemalige Führungsturm Nieder Neuendorf. Nur vier von mehr als 300 Wachttürmen, die die DDR rund um West-Berlin errichten ließ, sind erhalten. Dieser ist einer davon und steht heute unter Denkmalschutz. Nach Nieder Neuendorf wird der Weg wieder einsam, es geht jetzt ein ganzes Stück durch dichten Nadelwald. Vorbei an der Gaststätte „Jagdhaus“ erreichen wir bald die Fähre nach Tegelort und zur Konradshöhe hinüber. Diese Verbindung zwischen dem Spandauer Ortsteil Hakenfelde und dem schon zu Reinickendorf gehörenden Tegelort ist die einzige Autofähre Berlins und ganzjährig in Betrieb. Wir nutzen die Fähre und erreichen dann in der Jörsstraße die Haltestelle vom Bus 222. Dieser bringt uns nach 3 Haltestellen zum Falkenplatz, wo wir im kroatischen Restaurant Plitvice einkehren wollen. Die Rückfahrt treten wir wieder mit dem Bus 222 in Richtung Alt-Tegel (U6) an.

Quellennachweis: Sebastian Blottner, Berliner Morgenpost

Die Strecke ist ca. 10 km lang.

Wandertermine:

  • 04.03.2019 (Mo) Eike
  • 14.03.2019 (Do) Rainer
  • 21.03.2019 (Do) Jochen

Wir freuen uns auf Eure Anmeldung für alle 3 Termine bitte bis zum 01.03.2019!

Treffpunkt: auf dem S-Bahnhof Hennigsdorf (S25) um 10:00 Uhr
Rückfahrt: vom Falkenplatz mit dem Bus 222

Fahrausweise: bitte Selbstkauf! Empfohlen wird ein Tagesticket ABC, wegen der drei Fahrstrecken. Die Fähre kostet 60 Cent.

Wanderkosten:        1.- €    

Herzliche Grüße von Euren Wanderbegleitern Eike, Jochen und Rainer